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Rapid Chess Championship Woche 4: Aronian besiegt die gesamte Elite und gewinnt!

Rapid Chess Championship Woche 4: Aronian besiegt die gesamte Elite und gewinnt!

NM_Vanessa
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

Levon Aronian gewann das vierte Turnier der von Coinbase präsentierten Rapid Chess Championship 2022. Nachdem er im Viertelfinale Daniil Dubov und im Halbfinale Hikaru Nakamura ausgeschaltet hatte, besiegte er im Finale Fabiano Caruana. Dabei musste er gegen die beiden letzteren mit Schwarz antreten!

David Paravyan schaffte es zum zweiten Mal ins Halbfinale, während für Ian Nepomniachtchi, Daniil Dubov und Anton Demchenko im Viertelfinale Endstation war. 

Die Veranstaltung wird am kommenden Wochenende, am 12. und 13. März, um jeweils 18:00 Uhr fortgesetzt.

So könnt Ihr zusehen:
Alle Turniere der von Coinbase präsentierten Schnellschach Meisterschaft 2022 könnt Ihr auf Chess.com/TV, Twitch und YouTube.com/ChesscomLive ansehen.
Hier sind die Aufzeichnung der Übertragungen des vierten Wochenendes:

 

Die Rapid Chess Championship ist ein wöchentliches Turnier, das von Chess.com veranstaltet wird. Jeden Samstag findet ein Schweizer System Turnier mit neun Runden und einer Bedenkzeit von 10+0 statt. Die besten 8 Spieler dieses Turniers qualifizieren sich für das Finale am Sonntag, das mit einer Bedenkzeit von 10+2 gespielt wird. Sollte eine Partie am Sonntag Remis enden, entscheidet eine 3+2 Blitzpartie über das Weiterkommen. Sollte auch diese keine Entscheidung bringen, folgt eine 1+1 Blitzpartie und gegebenenfalls ein Armageddon.

 


Samstag

Bis zur letzten Runde lagen Nakamura und Caruana gleichauf. Dann konnte Nakamura ein ausgeglichenes Endspiel gegen Parham Maghsoodloo gewinnen und sich den ersten Platz sichern.

Die Stärke und das Format der Rapid Chess Championship lassen wenig Raum für langweilige Runden. Tatsächlich standen sich bereits in der zweiten Runde zwei Teilnehmer aus den Top 10 der Welt gegenüber – Aronian und Nakamura. Naroditsky kommentierte: "Es gibt kein Wort in der englischen Sprache, das die Hartnäckigkeit beschreibt, die er [Nakamura] an den Tag legt."

There is no word in the English Language that describes the tenacity he displays.

—Naroditsky

Aronian drückte die meiste Zeit der Partie auf einen Vorteil und fand so kreative Ideen wie 39.Tb6!?, aber Nakamura fand immer wieder Verteidigungsressourcen und Gegenspiel. Während der letzten Züge konnten wir Nakamuras erstaunliche Fähigkeit bewundern, trotz seines weit offenen Königs, Aronians Freibauern und einer Stellung, die so aussah, als könnte sie jeden Moment zusammenbrechen, einen kühlen Kopf zu bewahren.

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Nakamura hat das Schweizer-System-Turnier gewonnen. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Nepomniachtchi hatte einen weitaus turbulenteren Weg ins Achtelfinale und musste sich in der fünften Runde Alexey Sarana geschlagen geben.

Gleich in der nächsten Runde zeigte Nepomniachtchi dann, dass der Schlüssel zum Erfolg Belastbarkeit ist und gewann eine clevere Angriffspartie gegen den findigen Benjamin Bok.

Schweizer System Turnier | Abschlusstabelle (Top 20)

Platz Land Benutzername Name Rating Punkte SB
1 Hikaru Hikaru Nakamura 2872 7 33
2 FabianoCaruana Fabiano Caruana 2892 6.5 31.5
3 lachesisQ Ian Nepomniachtchi 2812 6 32.25
4 LevonAronian Levon Aronian 2796 6 28
5 Duhless Daniil Dubov 2743 6 27.5
6 dropstoneDP David Paravyan 2772 6 22.25
7 Anton_Demchenko Anton Demchenko 2588 5.5 26.5
8 ChessWarrior7197 Nodirbek Abdusattorov 2745 5.5 25
9 GMBenjaminBok Benjamin Bok 2482 5 17.75
10 Parhamov Parham Maghsoodloo 2608 5 16.5
11 Jospem Jose Martinez 2589 4.5 15
12 Infernal_XaM Pavel Ponkratov 2552 4.5 13.25
13 igorkovalenko Igor Kovalenko 2405 4.5 7
14 mishanick Alexey Sarana 2684 4 19.5
15 champ2005 Raunak Sadhwani 2582 4 14.25
16 LiemLe Liem Le 2612 4 12.75
17 OparinGrigoriy Grigoriy Oparin 2551 4 11
17 GMWSO Wesley So 2701 4 11
19 GMKrikor Krikor Sevag Mekhitarian 2465 3 11.75
20 ChessQueen Alexandra Kosteniuk 2480 2.5 7.75

(Full final standings here.)

Sonntag

Nakamura, Caruana, Dubov und Paravyan sind schon Stammgäste in der K.o.-Runde, denn alle qualifizieren sich bereits zum dritten Mal. Für Nepomniachtchi war es nach seinem Sieg in der ersten Woche allerdings erst der zweite Auftritt im Viertelfinale

Aronian und Demchenko waren interessante Neulinge im Viertelfinale. Es ist immer aufregend zu sehen, wenn sich neue Spieler aus den Top 10 der Welt für den Sonntag qualifizieren. Besonders, wenn sie einen kreativen Stil wie Aronian haben, der zu besonders unterhaltsamen Partien führen kann. Aber auch Demchenko hatte sich seinen Platz im Viertelfinale natürlich wohl verdient.

Ebenfalls qualifiziert hatte sich der amtierende Weltmeister im Schnellschach Nodirbek Abdusattorov, aber da er beim Grand Prix in Belgrad spielen musste, zog sein designierter Gegner Hikaru Nakamura kampflos ins Halbfinale ein.

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Abdusattorov konnte zum Viertelfinale leider nicht antreten. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Die Fähigkeit, eine verlorene Partie zu retten, war auch diese Woche entscheidend und in der Partie zwischen Nepomniachtchi und Paravyan konnten wir sie gleich mehrmals bestaunen. Die Partie war ein zweischneidiger taktischer Kampf, bei dem die Bewertungsleiste wie ein Jo-Jo auf und ab sprang. Nepomniachtchi hatte einen deutlichen Vorteil, übersah aber Paravynas entscheidenden Rettungszug 28...c4 und die Partie war auf den Kopf gestellt.

Trotz des Schocks schlug Nepomniachtchi mit der findigen Taktik 30.Dxb3 zurück und konnte seinen Vorteil wiedererlangen.

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Nepomniachtchi schied gegen Paravyan aus. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Dann aber tobte der Kampf weiter und Paravyan konnte seine Stellung nicht nur zusammenhalten, sondern sich sogar erneut einen Vorteil erspielen. Mit weniger als 15 Sekunden auf der Uhr spielte der mit seiner Dame gegen Nepomniachtchis Turm und Läufer und fast 4 Minuten Bedenkzeit. Nepomniachtchi fand eine Festung gegen Paravyans Dame und Freibauern und als alle - einschließlich Nepo selbst - fest mit einem Remis durch Zugwiederholung oder aufgrund der 50-Züge-Regel rechneten, führte ein unüberlegter Premove von Neopmniachtichi zu Paravyans Sieg.

Caruana gewann seine Partie gegen Demchenko und zeigte einmal mehr seine unheimliche Fähigkeit, eine etwas schlechtere Stellung nach und nach in eine Gewinnstellung zu verwandeln:

Die Partie Aronian gegen Dubov war bis zur letzten Sekunde spannend. Mit etwa 10 Sekunden auf der Uhr für jeden Spieler in einer nahezu ausgeglichenen Stellung gab Dubovs Zug 59...Te3? Aronian die Chance, einen Bauern zu gewinnen und damit ein gewonnenes Endspiel zu erreichen.

Im Halbfinale trafen Aronian und Nakamura dann erneut aufeinander. Seirawan kommentierte: "Wenn Du ein Buch über die Partien zwischen den beiden schreiben würdest, wäre es eine Trilogie."

If you were just to write a book of their games, it would be a trilogy.

-Seirawan 

Obwohl sie Remis endete, hatte die Partie eine faszinierende Gemeinsamkeit mit der Partie vom Samstag: Nakamuras Bauern am Königsflügel marschierten auf genau die gleiche Weise aggressiv über das Brett auf Aronians rochierten König zu.

Im Blitz-Tiebreak gewann Aronian im Mittelspiel mit zwei Springern gegen zwei Läufer zuerst einen Bauern und dann einen zweiten. Alles sah nach einem komfortablen Sieg für Aronian aus, als Nakamura zurückschlug, einen der Bauern zurückeroberte und mit sehr wenigen Bauern auf dem Brett ein Endspiel Läufer gegen Springer erreichte. Am Ende konnte Aronian aber seinen letzten Bauern halten und in einen Sieg umwandeln.

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Aronian hat sein erstes Rapid Chess Turnier auf Chess.com gewonnen. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Paravyan scheint ein Meister darin zu sein, seine eigene Zeitnot zu seinem Vorteil zu nutzen. In der Tat kann es ja sehr ablenkend sein, wenn die Uhr des Gegners so viel niedriger ist als die eigene. Vorstellungen, dass die Uhr des Gegners auf null tickt und das Gefühl eines nahenden Sieges können mit dem angespannten Kampf auf dem Brett in Konflikt geraten. In ihrer ersten Partie kam Paravyan dem Sieg über Caruana in einem weiteren Kampf zweier Läufer gegen zwei Springer mit nur zwei Sekunden auf der Uhr sehr nahe.

Im Blitz-Tiebreak gelang Caruana dann ein klarer Sieg. Paravyan stellte mit 21.Sd4? auf unglückliche Weise einen Bauern ein und Caruana verwandelte seinen Vorteil, ohne Paravyan je wieder in die Partie zu lassen.

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Caruana erreichte zum dritten Mal in Serie das Finale. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

Das Finale zwischen Caruana und Aronian sah durchweg nach einer völlig ausgeglichenen Partie aus, die allmählich auf ein Remis zusteuerte, als Caruana im Endspiel Läufer gegen Springer eine Ungenauigkeit beging, wodurch Aronian mit seinem König durchdringen und gewinnen konnte.

Und damit hat Aronian das Turnier gewonnen.

Ergebnisse, Tabellen, Preise

Nakamura hat das Schweizer-System-Turnier am Samstag und Aronian das KO-Turnier am Sonntag gewonnen. Hier findet Ihr die endgültigen Platzierungen:

Ergebnis:

# Land Spieler Ergebnis Preis
1 Levon Aronian Sieger $7.500
2 Fabiano Caruana Finalist $3.500
3-4 Hikaru Nakamura Halbfinale $2.500
3-4 David Paravyan Halbfinale $2.500
5-8 Daniil Dubov Viertelfinale $1.000
5-8 Ian Nepomniachtchi Viertelfinale $1.000
5-8 Anton Demchenko Viertelfinale $1.000
5-8 Nordibek Abdusattorov Viertelfinale $1.000

Rapid Chess Championship 2022 week 4 bracket


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Weitere Berichte von der Rapid Chess Championship:

Alle Informationen über das Turnier

Woche 1: Sieger: Nepomniachtchi

Woche 2: Sieger: Caruana

Woche 3: Sieger: Caruana

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NM Vanessa West

Vanessa West is a National Master, a chess teacher, and a writer for Chess.com. In 2017, they won the Chess Journalist of the Year award.

You can follow them on X: Vanessa__West

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