Die Top Stars spielen in der deutschen Bundesliga
Nach dem fünften Spieltag der Saison 2016-2017 sieht es in der deutschen Schach-Bundesliga aus wie immer: Die besten Schachspieler der Welt spielen in der Bundesliga und Baden Baden grüßt von der Spitze.
Foto: Georgios Souleidis. Hier könnt ihr seinen Bundesliga Bericht lesen.
Vielleicht erinnert ihr euch, dass Baden-Baden nicht als Titelverteidiger in die Saison startete - was eher selten vorkommt. Letztes Jahr gewann nämlich überraschend Solingen den Meistertitel.
In dieser Saison scheint jedoch alles wieder normal zu laufen. Nach 10 gespielten Runden liegt Baden Baden verlustpunktfrei an der Tabellenspitze, Solingen ist mit 4 Punkten Rückstand auf Platz 3 und zwischen den beiden finden wir Schwäbisch Hall.
Die Kleinstadt Schwäbisch Hall liegt etwa 50 km nordöstlich von Stuttgart und ist eigentlich nicht als Schach-Hochburg bekannt. Für diese Saison haben sie zwar die beiden 2700er Großmeister Dmitry Jakovenko und Ernesto Inarkiev verpflichtet, aber beide haben nur jeweils 2 Runden gespielt.
Solingen Superstars sind GMs Anish Giri (der aber bis jetzt auch nur ein Wochenende gespielt hat), Pentala Harikrishna und Richard Rapport. Wie so oft ist es Baden Baden gelungen gleich mehrere Top10 Spieler der Weltrangliste, wie die GMs Fabiano Caruana, Maxime Vachier-Lagrave und Vishy Anand zu verpflichten.
Am 18. und 19. März fanden die Spieltage 9 und 10 statt. Am Samstag schlug Baden Baden die Mannschaft von Werder Bremen, die früher deren größte Titelkonkurrenten waren. An den ersten 6 Brettern gab es ausschließlich Remis aber GM Georg Meier überspielte IM Alexander Markgraf in einem Endspiel. GM Sergey Movsesian schlug GM David Smerdon mit einem interessanten Opfer:
Sergey Movsesian.
Am Sonntag bezwang der Tabellenführer dann den Hamburger SK mit 5:3. Meier gewann hier wieder mit schwarz und somit entschieden zum zweiten mal in Folge die letzten beiden Bretter den Mannschaftskampf. GM Jan Gustafsson war der zweite Spieler, der an den hinteren Brettern einen Sieg beisteuerte. Die Partien an den Brettern 3-6 endeten Remis, und beide Mannschaften verbuchten je einen Sieg an den Spitzenbrettern.
An Brett 1 nutzte GM Jan-Krzysztof Duda die Fehler, die sein gegenüber GM Radek Wojtaszek in Zeitnot fabrizierte, gekonnt aus:
GM Michael Adams gelang ein technisch sehenswerter Sieg gegen einen weiteren polnischen Spieler: GM Kamil Miton.
Apropos technische Siege: Der Sieg von GM David Navara fällt unter genau die selbe Kategorie:
David Navara.
Eine weitere sehenswerte Partie spielten GM Dennis Wanger (SV 1930 Hockenheim) und GM Predrag Nikolic (SG Solingen). Noch agressiver als Dennis Wagner kann man fast nicht mehr spielen! Und dann noch dieses wunderschöne Turmopfer. Wir haben dann festgestellt, dass Wagner schon einmal eine Partie, aus der selben Stellung heraus, gewonnen hat...
Schachbundesliga | Standings After Round 10
# | Mannschaft | Spiele | Siege | Remis | Niederl. | Punkte | Brettpunkte |
1 | OSG Baden-Baden | 10 | 10 | 0 | 0 | 20 | 59 |
2 | SK Schwäbisch Hall | 10 | 8 | 1 | 1 | 17 | 50 |
3 | SG Solingen | 10 | 8 | 0 | 2 | 16 | 54.5 |
4 | SV 1930 Hockenheim | 10 | 7 | 1 | 2 | 15 | 49 |
5 | SV Mülheim Nord | 10 | 7 | 0 | 3 | 14 | 43 |
6 | USV TU Dresden | 10 | 5 | 2 | 3 | 12 | 46 |
7 | SV Werder Bremen | 10 | 6 | 0 | 4 | 12 | 45.5 |
8 | Hamburger SK | 10 | 5 | 1 | 4 | 11 | 42.5 |
9 | SG Trier | 10 | 4 | 2 | 4 | 10 | 40.5 |
10 | DJK Aufwärts Aachen | 10 | 4 | 1 | 5 | 9 | 36.5 |
11 | SF Berlin 1903 | 10 | 3 | 2 | 5 | 8 | 40.5 |
12 | SG Speyer-Schwegenheim | 10 | 2 | 1 | 7 | 5 | 31.5 |
13 | SV Griesheim 1976 | 10 | 2 | 0 | 8 | 4 | 25 |
14 | FC Bayern München | 10 | 1 | 1 | 8 | 3 | 27.5 |
15 | SK König Tegel | 10 | 0 | 2 | 8 | 2 | 25.5 |
16 | MSA Zugzwang 82 | 10 | 0 | 2 | 8 | 2 | 23.5 |