Keymer, Blübaum gewinnen ihre erste Partie im FIDE Weltcup 2025

In der zweiten Runde des FIDE Weltcups 2025 haben 21 Spieler an insgesamt 64 Brettern Siege errungen und sind nur noch ein Remis vom Einzug in die dritte Runde entfernt. An den Spitzenbrettern setzten sich die GMs Arjun Erigaisi, Vincent Keymer, Wei Yi, Shakhriyar Mamedyarov und Maxime Vachier-Lagrave früh in Führung. GM Richard Rapport gewann die Partie des Tages mit Schwarz gegen GM Luis Supi.

Für die deutschen Teilnehmer lief es erneut stark: GM Matthias Blübaum und GM Georg Meier konnten ihre Partien gewinnen, während GM Vincent Keymer nach einem langen Kampf ebenfalls einen vollen Punkt erzielte. Die übrigen deutschen Großmeister – Frederik Svane, Niclas Huschenbeth, Rasmus Svane, Alexander Donchenko und Dmitrij Kollars – spielten allesamt Remis und bewahren sich damit gute Chancen auf den Einzug in die dritte Runde. Damit steht vor der zweiten Partie am Mittwoch kein deutscher Spieler mit dem Rücken zur Wand.

Die zweite klassische Partie der zweiten Runde findet am Mittwoch, 5. November, ab 10:30 Uhr MEZ statt.

Runde 2 Resultate

Partien, Ergebnisse und Bracket.

Von den Remis an den Spitzenbrettern kam GM Wesley So dem Sieg am nächsten, aber GM Titas Stremavicius verteidigte sich in der letzten Partie, die nach 107 Zügen endete, hartnäckig. So hatte objektiv eine Gewinnstellung mit einem Mehrbauern, aber sie war nie eindeutig.

Wir beginnen bei den entscheidenden Partien mit Arjun an Brett zwei. GM Martin Petrov brach im 40. Zug der Partie zusammen, als er sich auf eine Reihe von Tauschgeschäften einließ, die damit endeten, dass er erst einen Bauern und dann einen Springer verlor.

Wei hingegen gewann eine Miniatur in einer Eröffnung, die er als „romantisch“ bezeichnete. GM Kacper Pioruns 15...Df6? war der Verlustzug, obwohl das präzise 18.Lf7+! Desperado der einzige Zug war, der dies bewies.

Eine weitere Miniatur, die ebenfalls genau 26 Züge dauerte, war der Sieg von GM Andrey Esipenko gegen GM Nijat Abasov, der sich über den letzten Weltcup für das FIDE-Kandidatenturnier 2024 qualifiziert hatte. Die Partie war eine der ersten, die endete, und Esipenko opferte eine Figur für einen gewinnbringenden Angriff.

Keymer, der jetzt einen glücksbringenden Ring trägt, den er im Mai gekauft hat, hat einen langen Kampf gewonnen. Es war eine Partie, in der er objektiv gesehen den gesamten Vorsprung verspielt hatte, ihn aber zurückgewann.

Er erklärte, dass er in Schwierigkeiten geriet, weil er versuchte, das Schachmatt von Springer und Läufer zu vermeiden, obwohl das „nicht so schwierig“ ist. „Es war ein ziemlicher Schock, dass ich es geschafft habe, eine solche Gewinnstellung zu vermasseln“, sagte er, obwohl er am Ende den vollen Punkt bekam.

Aronians Partie dauerte 30 Züge, war aber eine der besten der Runde. Er opferte eine Figur und einen Abtausch. Als sich der Rauch lichtete, hatte Weiß einen Turm weniger, aber es gab keine Verteidigung für den entblößten schwarzen König.

„Es kommt nicht jeden Tag vor, dass man angreifen kann, und das war sehr aufregend für mich“, sagte Aronian im Interview. Er schätzte ein, dass sein Gegner ein positioneller Spieler war, und so ging er auf die Taktik ein. Seine Kommentare sind weiter unten zu finden.

Es ging nicht nur ums Angreifen. Mamedyarov spielte das provokante 4.Db3, das Caruana kürzlich bei der US-Meisterschaft zum Verhängnis wurde, und provozierte seinen Gegner, eine Figur zu opfern. Der taktische Zauberer verteidigte sich gegen die schrecklichen Drohungen, die seinen König im Zentrum verfolgten, und gewann.

Vachier-Lagrave gewann eine überraschend einseitige Partie gegen GM Surya Shekhar Ganguly, während unsere Partie des Tages an Rapport geht. Der ungarische GM fasste seine Partie zusammen:

Ich hatte eine bessere Struktur und solides Spiel, er hatte das Läuferpaar und eine mögliche Initiative gegen meinen König, die ich irgendwie parierte. Und danach, als wir beide in Zeitnot waren, fing er an, etwas lau zu spielen, und ich übernahm einfach die Partie, und am Ende patzte er.

GM Rafael Leitao bespricht unten die komplette Partie des Tages.

Es gab keine großen Überraschungen, aber es gab Fälle, in denen ein niedriger eingestufter Großmeister einen höher eingestuften schlug. GM Evgeniy Najer besiegte GM Johan-Sebastian Christiansen, der deutsch-uruguayische GM Georg Meier schlug den Schnellschach-Weltmeister Volodar Murzin und GM Etienne Bacrot besiegte GM Nils Grandelius.

Der Sieg von GM Ivan Zemlyanskii (2586) gegen GM Ray Robson (2664) kam einer Überraschung wohl am nächsten, denn der 15-Jährige war eindeutig der Außenseiter. 39.Dxf8! war eine schöne Art, die Partie zu beenden, und Robson spielte sie schachmatt.

Der Fluch des 40. Zuges schlich sich vor allem an einem der unteren Bretter ein. GM Aryan Tari stand gegen GM Pranav Venkatesh besser, aber in Zeitnot musste er 40.Th5! finden. Es war nicht nur der einzige Zug für einen Vorteil, sondern auch der einzige Zug, der nicht schlechter war. Mit einer Minute spielte er 40.g4?? und gab einen Zug später auf.

Das ist eine Niederlage mit den weißen Figuren, die Tari in der zweiten Partie mit Schwarz in eine Situation bringt, in der er gewinnen muss um Tiebreaks zu vermeiden.

Alle Partien werden entweder in der zweiten klassischen Partie am Mittwoch oder in Tiebreaks am Donnerstag entschieden.

Beim FIDE Weltcup 2025, der vom 1. bis 26. November in Goa, Indien, stattfindet, werden drei Plätze für das FIDE Kandidatenturnier 2026 vergeben. Es ist ein K.-o.-Turnier mit 206 Spieler:innen und acht Runden. Jedes Match besteht aus zwei klassischen Partien, gefolgt von Schnellschach- und Blitz-Tiebreaks, falls erforderlich. Das Preisgeld beträgt 2.000.000 $.

Vorherige Berichterstattung:

• Tag 3: 12-Year-Old Oro Among 20 Winners In Tiebreaks
• Tag 2: Ohne Umweg zur 2. Runde: Deutsche GMs überzeugen beim Weltcup
• Tag 1: Deutsche GMs starten stark in Runde 1 des FIDE Weltcup 2025
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