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Chess.com stellt vor: Bo Wimmer - der Manager der Berlin Bears

Chess.com stellt vor: Bo Wimmer - der Manager der Berlin Bears

Merlin2017
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Bo Wimmer ist der Mit-Gründer und Manager des PRO Chess League Teams Berlin Bears.

Berlin BearsDas Wappen der Berlin Bears

Dass man dafür kein Großmeister sein muss, hat der sympathische Allgäuer eindrucksvoll bewiesen.

Chess.com hat sich mit Bo unterhalten und wir wollten natürlich als Erstes wissen, wie die Berlin Bears entstanden sind.

Bo: Ich war in Berlin und machte dort den "Bären-Späti" ausfindig. Das ist ein Kiosk, der bis spät in die Nacht geöffnet hat und der zu einer Art Berliner Szene-Schachtreff geworden ist. Dort trifft man auch schon mal auf Großmeister wie Arik Braun oder Niclas Huschenbeth. Fan der PRO Chess League war ich schon länger und irgendwann habe ich den Vorschlag geäußert, dass wir doch eine Berliner Mannschaft gründen und in der PRO Chess League mitspielen könnten. Die Antwort war: "Wenn Du es organisierst, dann spielen wir." Also habe ich kurzerhand die Mannschaft bei Chess.com angemeldet.

Chess.com: Und alle haben ihr Versprechen gehalten?

Bo: Nicht nur das. Der eine Großmeister kennt ja den anderen und es wollten immer mehr starke Schachspieler dabei sein. Schließlich haben wir eine Mannschaft zusammenbekommen, die wegen der 10.000 Elo-Punkte, die ja nicht überschritten werden dürfen, gar nicht in der Bestbesetzung spielen darf.

Chess.com: Du selbst spielst aber nicht mit, oder?

Bo: Nein nein, auf keinen Fall. Ich bin ja nur Amateurspieler mit einer Elo von 1800 oder so.

Chess.com: Aber sonst spielst Du schon?

Bo: Ja klar. Ich spiele beim SK Marburg, wo ich wohne, in einer Mannschaft und auch ein oder zwei Turniere pro Jahr.

Chess.com: Und welches Turnier spielst Du am liebsten?

Bo: Ganz klar das Böblinger Open, das jedes Jahr zwischen Weihnachten und Silvester stattfindet. Das Lichtenberger Sommerturnier ist aber auch ein tolles Turnier, bei dem ich gerne spiele.

Chess.com: Was war denn Dein größter Erfolg bei einem solchen Turnier?

Bo: Das war eigentlich kein Sieg, sondern eher eine Kuriosität. Ich spielte bei einem Open eine für mich taktisch viel zu komplizierte Stellung und beide Spieler waren in Zeitnot. Da fiel uns auf, dass jemand in einem Anzug neben unserem Brett stand und uns mehrere Minuten zusah. Wie es sich herausstellte, war das Vishy Anand, der zufällig das Turnier besuchte! Ich habe die Partie zwar dann verloren, aber immerhin kann ich jetzt behaupten, dass mir schon einmal ein Weltmeister bei einer meiner Partien zugesehen hat

Vishy Anand

Weltmeister Vishy Anand war von den Schachkünsten Bo Wimmers sicherlich beeindruckt, denn sonst hätte er wohl nicht so lange zugesehen.

Chess.com: Hast Du denn selbst Ambitionen im Schach? Willst Du z.B. eine bestimmte Elo erreichen oder noch Fide-Meister werden?

Bo: Oh nein. Der Zug ist schon lange abgefahren. Ich spiel zwar furchtbar gerne Schach und freue mich auch, wenn mir eine gute Partie gelingt, aber ich bin mit meinem Dasein als Amateurspieler absolut zufrieden.

Chess.com: Dabei hast Du doch durch die Bears die besten Schachtrainer des Landes an der Hand!

Bo: Ja klar. Die Bären sind auch alle supernett und erklären mit immer wieder meine Fehler. Allerdings muss man, um besser zu werden, regelmäßiger an seinem Schach arbeiten und dafür fehlt mir ein wenig die Zeit und die Konstanz.

Chess.com: Ist Schach Sport?

Bo: Logisch! Es ist ein Zweikampf bei dem Glück, also zum Beispiel durch Würfel oder Karten, ausgeschlossen ist. Das ist für mich die Definition von Sport.

Chess.com: Zurück zu den Bears. Wie soll es nach der PRO Chess League Saison weitergehen?

Bo: Wir übertragen ja jetzt schon die Spiele in der PRO Chess League auf unserem eigenen Twitch Kanal. Den Kanal wollen wir auf- und ausbauen und dort regelmäßig streamen. Und natürlich soll unser Auftritt in der PRO Chess League keine einmalige Sache sein. Wir wollen uns dort etablieren.

Chess.com: Herzlichen Dank für das nette Gespräch.

Bo: Hat Spaß gemacht.

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