Schachbegriffe
Leichtfiguren

Leichtfiguren

Im Schach gibt es sechs verschiedene Figuren: König, Dame, Turm, Läufer, Springer und Bauer. Eine Leichtfigur war jetzt aber nicht dabei! Was also ist eine Leichtfigur und warum sind Leichtfiguren wichtig? Das erfährst Du in diesem Artikel.


Was ist eine Leichtfigur?

Der Begriff Leichtfigur ist ein Sammelbegriff für Läufer und Springer. Dieser Begriff wurde geschaffen, weil beide Figuren einen ähnlichen Wert haben: Ein Läufer und ein Springer haben jeweils einen Wert von etwa drei Bauern. Die stärkeren Damen und Türme hingegen werden Schwerfiguren genannt.

Jeder Spieler beginnt eine Partie mit 4 Leichtfiguren. 2 Läufer und 2 Springer.

Trotz ihrer ähnlichen Stärke unterscheiden sich die Leichtfiguren stark voneinander. Der Läufer hat eine größere Reichweite, ist aber auf die Felder einer Farbe beschränkt. Der Springer hingegen kann alle Felder des Schachbretts erreichen, hat allerdings eine deutlich geringere Reichweite.

Warum sind Leichtfiguren wichtig?

Zu wissen, wie man die Figuren richtig bewertet, ist ein wichtiger Aspekt des Schachspiels. Zwei Läufer sind im Allgemeinen mehr wert als zwei Springer, weil sie sich gegenseitig ergänzen und alle Felder aus der Ferne kontrollieren können, während sich zwei Springer oft gegenseitig auf den Füßen stehen.

In der Nimzo-Indischen Verteidigung tauscht Schwarz manchmal seinen schwarzfeldrigen Läufer gegen den weißen Springer und danach dreht sich alles darum, wer die besseren Leichtfiguren hat.

Aber auch den Wert der Leichtfiguren im Vergleich zu den Schwerfiguren zu kennen, ist wichtig. Mit einer Leichtfigur einen Turm zu gewinnen ist meistens eine sehr gute Sache und wird bei Schachspielern als Qualitätsgewinn bezeichnet.

Zwei Leichtfiguren sind im Allgemeinen stärker als ein Turm. Hier ist ein einfaches Beispiel dafür:

Drei Leichtfiguren sind in etwa so stark wie eine Dame, aber wenn sie gut zusammenspielen, haben sie oft die Nase vorn. Wenn sie unkoordiniert sind, ist die Dame normalerweise besser. Zwei Leichtfiguren haben jedoch in den meisten Fällen keine Chance gegen eine Dame. Ein Turm und zwei Leichtfiguren sind einer Dame fast immer überlegen, aber bei all diesen Vergleichen kommt es immer auf die Stellung an.

Ferner ist es noch wichtig zu wissen, dass eine Leichtfigur (egal ob Läufer oder Springer) einen König niemals alleine mattsetzen kann.

Test

Aufgabe 1: Wie viele Leichtfiguren hat Weiß in dieser Stellung? Und wie viele hat Schwarz?

Antwort: Beide Spieler haben 3 Leichtfiguren: Weiß hat zwei Springer und einen Läufer; Schwarz hat zwei Läufer und einen Springer. 

Aufgabe 2: Kann Weiß in dieser Stellung Schachmatt setzen?

Antwort: Nein. Eine Leichtfigur (hier ist es ein Läufer) kann einen König niemals alleine mattsetzen. Weiß kann zwar mit dem Läufer auf c3 ein Schach geben, aber dann wird der schwarze König einfach nach g8 flüchten.

Fazit

Du weißt jetzt, was Leichtfiguren sind und wie sie sich von Schwerfiguren unterscheiden. In dieser (englischsprachigen) Lektion von Großmeister Dejan Bojkov kannst Du noch viel mehr über den Wert von Leichtfiguren erfahren!