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5 Dinge, die wir gelernt haben - CrunchLabs Masters 2024
Vachier-Lagrave war einmal mehr Carlsens Kryptonit bei der Champions Chess Tour. Foto: Maria Emelianova/Chess.com.

5 Dinge, die wir gelernt haben - CrunchLabs Masters 2024

AnthonyLevin
| 0 | Berichterstattung von einem Schach-Event

GM Maxime Vachier-Lagrave gewann am Mittwoch die Division I des CrunchLabs Masters 2024, während GM Alexander Grischuk die Division II und GM Arjun Erigaisi die Division III gewann. Wir fassen die fünf wichtigsten Ergebnisse der dritten von vier Veranstaltungen der Champions Chess Tour 2024 zusammen.

  1. Vachier-Lagrave findet wieder zu seiner Form
  2. Ein Sieg in 9 Zügen ist nicht genug für Caruana
  3. Es bleibt nicht mehr viel Zeit, um sich für das Finale zu qualifizieren
  4. Grischuk hat es immer noch drauf und gewinnt die Division II aus dem Losers Bracket
  5. Arjun hat 2 schlechte Tage und gewinnt trotzdem die Division III

1. Vachier-Lagrave findet wieder zu seiner Form

Vachier-Lagrave gehört seit mehr als einem Jahrzehnt zur Weltelite. Vor 19 Jahren erlangte er seinen Großmeistertitel und schaffte 2014 den Sprung in die Top-10 der Welt; er ist einer von 14 Spielern, die ein Rating von 2800 überschritten haben. In den letzten Jahren ist er jedoch aus den Top-10 im klassischen Schach herausgefallen und auf der Live-Ratingliste auf Platz 21 abgerutscht.

Vachier-Lagrave ist in den letzten zwei Jahren auf Platz 21 zurückgefallen. Bild: FIDE.

Im Schnellschach ist er jedoch immer noch die Nummer acht der Welt und er hat bewiesen, dass er einer der gefährlichsten Spieler der Champions Chess Tour ist. Nachdem er GM Alireza Firouzja in zwei Partien besiegt hat, ohne eine einzige zu verlieren, sagte er, dass er seit den Superbet Romania Chess Classic vor einigen Wochen wieder in Form ist. Er erzählte:

Es kommt zurück, meine Eröffnungen werden endlich besser und machen der schwarzen Seite mehr Schwierigkeiten... Seit etwa einem Jahr habe ich mit Weiß keinen Vorteil mehr bekommen, also habe ich endlich Druck gemacht. Wenn du Stellungen findest, mit denen du dich wohler fühlst, ist es viel einfacher, das Spiel zu genießen und besser zu rechnen.

Außerdem hat er GM Magnus Carlsen in den letzten zwei Jahren dreimal besiegt und sich zwei Jahre in Folge für das CCT-Finale qualifiziert, was uns daran erinnert, dass er immer noch einer der besten Spieler der Welt ist.

2. Ein Sieg in 9 Zügen ist nicht genug für Caruana

GM Fabiano Caruana schlug Firouzja in ihrer ersten Partie der Division I in nur neun Zügen, aber Firouzja drehte den Spieß um, als er das Match trotzdem gewann. Die dominierende Geschichte war nicht seine peinliche Niederlage gegen eine bekannte Eröffnungsfalle, sondern seine Aufholjagd. Trotzdem lohnt es sich, die vollständige kurze Partie anzuschauen, falls du es noch nicht getan hast:

Firouzja sagte, dass er sah, wie sein Gegner nach seinem Patzer 8...Lxh1?? lachte, und das motivierte ihn nur, noch härter zurückzuschlagen. Trotz seiner Niederlage im Grand Final hat er in dieser Saison mehr Tour-Punkte und Dollar verdient als jeder andere Spieler.

Caruana hat in diesem Jahr einfach noch nicht seinen Flow im CCT gefunden. Bei den letzten beiden Events kämpfte er in den Play-ins und schaffte es nur beim CrunchLabs Masters zum ersten Mal in die Division I. Der Erfolg war jedoch flüchtig, denn er verlor beide Matches, die er spielte, gegen Firouzja und dann gegen GM Wesley So.

3. Es bleibt nicht mehr viel Zeit, um sich für das Finale zu qualifizieren

Die Zeit wird knapp für Spieler:innen, die sich für das Live-Finale am Ende des Jahres qualifizieren wollen. Es gibt nur noch ein Event in der regulären CCT-Saison, eine letzte Chance, sich zu qualifizieren. Firouzja, Carlsen und Vachier-Lagrave sind bereits im Finale und GM Ian Nepomniachtchi führt die Tour-Wertung an.

Die Gewinner der CCT-Events qualifizieren sich für das Finale, an dem acht Spieler:innen teilnehmen. Die verbleibenden Plätze werden an die Spieler:innen mit den meisten Tour-Punkten vergeben. Wenn die reguläre Saison heute enden würde, würden es die folgenden Spieler ins Finale schaffen: GMs Nepomniachtchi, Vincent Keymer, So, Denis Lazavik und Jan-Krzysztof Duda.

Nakamura und Caruana haben es letztes Jahr bis ins Finale geschafft, aber dieses Jahr war es schwierig; beide haben 40 Tour-Punkte und $12.000 verdient. Nakamura hat es dieses Jahr noch nicht in die Division I geschafft, da er bei der Divisionsplatzierung I auf ein großes Hindernis gestoßen ist. Beim ersten Event war es Lazavik, beim zweiten GM Velimir Ivic und schließlich beim CrunchLabs Masters GM Jules Moussard. Seine beste Chance ist der Sieg in der Division I des nächsten und letzten Events im September.

Die Zeit läuft!

4. Grischuk hat es immer noch drauf und gewinnt die Division II aus dem Losers Bracket

Wir können den dreimaligen Blitzweltmeister getrost als altgedienten Großmeister und Elitespieler bezeichnen. Er erlangte seinen Großmeistertitel im Jahr 2000, als viele der heutigen Spitzenspieler noch in ihren Pampers steckten. Stell dir das mal vor: GM Gukesh Dommaraju, der Herausforderer um die FIDE-Weltmeisterschaft 2024, wurde gerade einmal sechs Jahre später geboren.

Grischuk schaffte es beim Chessable Masters 2024 bis ins Grand Final der Division III und erzwang sogar einen Match-Reset gegen GM Alexey Sarana, das er aber verlor. Dieses Mal schloss er den Kreis: Er schlug GM Vidit Gujrathi zweimal und qualifizierte sich damit direkt für die Division I des nächsten Events. In einer Welt, in der 20-jährige Großmeister als erfahrene Spieler gelten, hat Grischuk vielleicht noch die eine oder andere Überraschung in petto.

5. Arjun hat 2 schlechte Tage und gewinnt trotzdem die Division III

Man sagt, dass es im Schach kein Glück gibt, aber in jedem CCT gibt es sehr gegensätzliche Glückssträhnen. In der Division I gibt es oft einen Überraschungsanwärter (der allerdings immer ausscheidet), und in der Division III gibt es immer unglaublich starke Spieler. Der Weltranglistenvierte GM Arjun Erigaisi fand sich in der letzten Division wieder, machte aber trotzdem das Beste daraus.

Wären ein oder zwei Partien am ersten Tag anders gelaufen, hätte sich Arjun genauso sicher für die Division I qualifizieren können. Im Play-in startete er mit starken 5,5/7, verlor dann aber die letzten beiden Runden. Auch in der Divisionsplatzierung lief es nicht nach seinem Geschmack, aber als er in die Division III kam, gewann er jede einzelne Partie, die er spielte, gegen:

Der 20-Jährige ist in diesem Jahr innerhalb weniger Monate von der Nummer 30 der Welt auf die Nummer vier aufgestiegen, also kannst du beim Play-in des nächsten Turniers auch das Unerwartete erwarten. Arjun ist in der Lage, sich für die Division I zu qualifizieren, aber das sind auch viele andere Großmeister aus der ganzen Welt. Du wirst die Action nicht verpassen wollen, die Ende September wieder beginnt.

Was hast du von den CrunchLabs Masters am meisten mitgenommen? Sag es uns in den Kommentaren unten!

Wie kannst du zusehen?

Du kannst die Veranstaltung auf Chess.com/TV verfolgen. Du kannst das Turnier auch auf unserem Twitch-Kanal genießen und alle unsere Live-Übertragungen auf YouTube.com sehen. Die Partien des Events kannst du dir auf unserer Eventseite ansehen.

Die Live-Übertragung wurde von IM Steve Berger moderiert.

Das CrunchLabs Masters 2024 ist das dritte der vier Events der Champions Chess Tour und bestimmt einen der Spieler, die es in die Live CCT Finals schaffen. Das Turnier beginnt am 17. Juli um 17:00 Uhr MESZ und ist mit 300.000 $ Preisgeld dotiert.


Vorherige Berichterstattung:

AnthonyLevin
NM Anthony Levin

NM Anthony Levin caught the chess bug at the "late" age of 18 and never turned back. He earned his national master title in 2021, actually the night before his first day of work at Chess.com.

Anthony, who also earned his Master's in teaching English in 2018, taught English and chess in New York schools for five years and strives to make chess content accessible and enjoyable for people of all ages. At Chess.com, he writes news articles and manages social media for chess24.

Email:  anthony.levin@chess.com

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